Zweites ESC-Halbfinale: Diese zehn sind weiter
Das Teilnehmerfeld für das Finale des Eurovision Song Contest in Kiew ist komplett: In einer fulminanten Show haben die letzten 18 Kandidaten am Donnerstag im zweiten Halbfinale ihre Songs im International Exhibition Center (IEC) der ukrainischen Hauptstadt präsentiert. Zehn Künstler qualifizierten sich dabei für die Endrunde am Samstag. Mit souveränen Auftritten sangen sich unter anderem der ungarische Roma Joci Pápai ("Origo") und der Israeli Imri Ziv ("I Feel Alive") in die Endrunde. Die Show moderierte - wie bereits im ersten Halbfinale - das charmante Dreigespann Timur Miroshnychenko, Volodymyr Ostapchuk und Oleksandr Skichko.
Neben den Bühnenshows der Halbfinalisten, die vor Laser-, Video- und Pyroeffekten nur so strotzten, gab es für das Publikum ein Wiedersehen mit einem echten ESC-Paradiesvogel, der für allgemeines Schmunzeln sorgte: In einem Videoclip erzählte Kunstfigur Verka Serduchka, die ukrainische ESC-Teilnehmerin im Jahr 2007, ihre skurrile und ganz persönliche ESC-Geschichte. Zudem durften sich Deutschland (Levina - "Perfect Life"), Frankreich ("Alma - "Requiem") und das Gastgeberland Ukraine (O.Torvald - "Time") außer Konkurrenz per Videoclip als Interval Acts präsentieren.
Deutschland war im Wettbewerb stimmberechtigt
Im zweiten Halbfinale konnten auch deutsche Fans per Anruf, SMS oder App für ihren Favoriten abstimmen. Auch die deutsche Jury, bestehend aus ESC-Siegerin Nicole, Soul-Sängerin Joy Denalane, Produzent Andreas Herbig, Pop-Star Adel Tawil und Newcomer Wincent Weiss, mussten die Stimmzettel zücken und die Acts bewerten. Stimmberechtigt für das zweite Halbfinale waren neben Deutschland außerdem Frankreich und die Ukraine. Um die Neutralität der Jurys zu gewährleisten, werden die Abstimmungsergebnisse der Semifinale erst nach dem Hauptwettbewerb veröffentlicht.
-
Weiße Outfits scheinen in diesem Jahr besonders beliebt zu sein: So wie viele ihrer Mitstreiter im ersten Halbfinale hat sich auch Serbin Tijana Bogićević für ihren Dance-Hit in einen weißen Hauch von Nichts geworfen.
-
Und ähnlich wie in ihrem Video lässt sich Tijana auch auf der Bühne in Kiew von einem leidenschaftlichen Tänzer begleiten. Leider hilft das alles nichts: Serbien scheidet im zweiten Halbfinale aus.
-
Auch Nathan Trent posiert ganz in Weiß und als singender "Mann im Mond" auf der imposanten Showbühne in Kiew. Mit seinem Song "Running On Air", seinen geflügelten Turnschuhen und einer großen Portion guter Laune begeistert der Österreicher das Publikum. Und landet fliegenden Schrittes im Finale.
-
Im knappen, schwarzen Dress und mit lasziven Moves versucht Jana Burčeska im zweiten Halbfinale das internationale Publikum zu überzeugen. Zwar gelingt es ihr nicht ins Finale einzuziehen, doch die Mazedonierin geht als große Gewinnerin nach Hause: Noch vor Verkündung der Finalisten, hält ihr Freund vor laufender Kamera um ihre Hand an. Gratulation!
-
Große Gesten, epische Streicher und eine Power-Ballade, die das ESC-Herz höher schlagen lässt: Malteserin Claudia Faniello entführt die Zuschauer in einen dramatischen Liebestraum inklusive Windmaschine und lässt sicher so einige "Breathlessly" durchschnaufen. Für das Finale reicht es leider dennoch nicht.
-
Dann aber geht's auch gleich wieder flotter zur Sache: Das rumänische Duo Ilinca feat. Alex Florea macht mit zwei glitzernden Konfetti-Kanonen und hohen Jodel-Einlagen so richtig Stimmung auf der Bühne.
-
Am Ende ihres Songs möchte man zwar fragen, ob jemand die beiden aus dem Kinderland abholen kann - doch der internationalen Fan-Community gefällt es. Die Rumänen jodeln sich ins Finale.
-
Nach der quietschbunten Bühnenshow von Rumänien geht es bei der Performance der Niederländerinnen von O'G3NE wieder sehr viel entspannter zu: In körperbetonten, glitzernden Outfits harmonieren die drei Schwestern nicht nur gesanglich, sondern auch optisch hervorragend. Und da das Gesamtpaket stimmt, schaffen sie es auch ins Finale am 13. Mai.
-
Dann aber folgt einer der eindrucksvollsten Auftritte des Abends: Joci Pápai gelingt es mit Gipsy-Klängen und ungarischem Rap tief zu berühren.
-
Die gefühlvollen Moves der traditionellen Tänzerin und eine Geigerin im Hintergrund runden seinen Auftritt ab und überzeugen auch das abstimmende Publikum: Sie wählen Joci ins Finale.
-
Auch die junge Dänin Anja Nissen versucht - in wallendes Rot gekleidet - bei ihrem Auftritt zum Pop-Song "Where I Am" alles zu geben. Goldener Funkenregen und dramatischer Kniefall inklusive. Und die Anstrengungen zahlen sich aus: Anja Nissen schafft den Sprung ins Finale.
-
Mit einem ebenfalls imposanten Bühnenbild, auf dem sogar ein Heißluftballon zum Einsatz kommt, probiert der junge Ire Brendan Murray ins Finale zu gelangen.
-
Doch leider ohne Erfolg: Trotz seiner ungewöhnlich hohen, klaren Stimme scheidet Brendan Murray mit seinem Song "Dying To Try" im zweiten Halbfinale aus dem Rennen.
-
Während Valentina Monetta bereits zum vierten Mal auf der ESC-Bühne steht, ist es für ihren Gesangspartner Jimmie Wilson der erste Auftritt - zumindest beim ESC. Gemeinsam versucht das Duo in diesem Jahr mit buntem Farbenspiel und klassischem Discosound das Publikum für sich einzunehmen. Allerdings vergeblich: "Spirit Of The Night" vom ESC-Urgestein Ralph Siegel schafft es nicht ins Finale.
-
Lange war nicht klar, wie Jacques Houdek seine Performance in Kiew gestalten würde: Immerhin kombiniert "Mr. Voice" eine englische Pop-Ballade mit klassischem Operngesang.
-
Die Zwiegespaltenheit seines Beitrags spiegelt sich auch in Jacques' Outfit: Es ist halb Frack, halb Lederjacke. Das Publikum belohnt diese Extravaganz mit dem Einzug ins Finale.
-
"Never change a winning performance" mögen sich die Norweger um Jowst feat. Aleksander Walmann vor ihrem Auftritt gedacht haben und gestalteten alles genauso wie bereits zum nationalen Vorentscheid.
-
Wieder steht DJ Jowst mit einer Maske am Pult, wieder führt Sänger Aleksander am leuchtenden Mikroständer entspannt durch den Song. Ein Erfolgsrezept, das aufgeht: Jowst steht mit "Grab The Moment" im Finale.
-
In ein kanariengelbes Federkleid gehüllt, steht Timebelle-Frontfrau Miruna Manescu zunächst auf einem Podest, während Pianist Emanuel Daniel Andriescu und Schlagzeuger Samuel Forster sie mit unterschwelligen Synthie-Sounds begleiten.
-
Doch weder die Performance um die Möchtegern-Sonne Miruna noch der Song "Apollo" können überzeugen. Die Schweizer müssen den ESC nach dem zweiten Halbfinale verlassen.
-
Nach dem Mond, der Sonne und einem Heißluftballon, der seinen Weg auf die Kiewer Bühne gefunden hat, begibt sich Naviband für ihren Gute-Laune-Song "Story Of My Life" auf ein Schiffchen. Dem Publikum gefällt's: Es wird mitgesungen und -geschunkelt - und fleißig gevotet. So segelt die Naviband ins große Finale.
-
Mit einer eindrucksvollen Bühnenperformance in Schwarz-Weiß und grafischen Spielereien à la "Heroes" von Måns Zelmerlöw gelingt es dem jungen Kristian Kostov, das Publikum in Erstaunen zu versetzen. Seine sichere Stimme tut ihr Übriges und katapultiert ihn ins ESC-Finale.
-
In einem blutroten Outfit, das an das einer Geisha erinnert, und dem eigenwilligen Song "Rain Of Revolution" setzt Fusedmarc auf die skurrile Karte - und scheitert damit. Litauen scheidet im Halbfinale aus.
-
Wäre da nicht das moderne Bühnendesign, könnte man meinen, die Esten Koit Toome & Laura möchten mit ihrem Song "Verona" an die Zeiten von Modern Talking anknüpfen. Und damit scheitert Estland - trotz gesanglicher Stärke - an der Halbfinal-Hürde.
-
Wie schon so oft verlässt sich Israel auch in diesem Jahr auf einen tanzbaren Partysong: Im zweiten Semifinale lässt Imri Ziv mit "I Feel Alive" und schnellen Dancemoves die Herzen der ESC-Fans höher schlagen. Und tanzt sich damit auch ins Finale.
Ralph Siegel erneut gescheitert
Mit San Marinos Kandidatin Valentina Monetta ist ESC-Urgestein Ralph Siegel an der Halbfinalhürde gescheitert - nunmehr zum dritten Mal. Nach Baku 2012 und Malmö 2013 war auch in Kiew für die Sängerin nach dem zweiten Halbfinale Schluss. Da half es auch nicht, dass Monetta sich nicht alleine beweisen musste, sondern mit Jimmie Wilson einen Duetpartner an ihrer Seite hatte.
26 Acts starten in der Endrunde am Samstag
Noch in der Nacht hat der ausrichtende ukrainische Sender NTU die endgültige Startreihenfolge der 26 Acts für das Finale festgelegt - dabei spielten auch dramaturgische und bühnentechnische Aspekte eine Rolle. Lediglich das Gastgeberland Ukraine hatte als Titelverteidiger bereits vorher einen festen Startplatz im Feld der Finalisten sicher: O.Torvald gehen am Samstag mit ihrem Titel "Time" von Platz 22 ins Rennen. Die deutsche Kandidatin Levina startet von Platz 21. Die Kandidaten der Big Five, die die finanzielle Hauptlast des ESC tragen, sowie das Gastgeberland waren automatisch für das Finale gesetzt und brauchten sich nicht in den Semifinals qualifizieren.
Weitere Informationen

Weitere Informationen
Mehr News
- ESC 2021: Ex-Teilnehmer in internationalen Vorentscheiden
- ESC 2021: Viele Länder schicken Kandidaten von 2020
- Alle Infos zum ESC 2021 in den Niederlanden
- ESC 2021: Nordmazedonien setzt weiter auf Vasil
- ESC 2021 in Rotterdam: Wichtige Fragen und Antworten
- ESC 2021: YouTube-Star NikkieTutorials is Co-Moderatorin