Stand: 02.05.2019 09:30 Uhr

Wie sich Fans und Buchmacher unterscheiden

Der italienische ESC-Kandidat Mahmood © Attilio Cusani Foto: Attilio Cusani
Einer der Siegfavoriten 2019: Mahmood aus Italien, Gewinner des Songcheck-Votings.

Der ESC-Monat Mai hat begonnen und die Frage, wer den Eurovision Song Contest in Tel Aviv gewinnt, stellen sich immer mehr Fans. Bei Wettanbietern kann man das ganze Jahr Geld darauf setzen, wer am Ende die ESC-Trophäe in den Händen hält. Ständig aktualisieren sich die Quoten auf Sieg, von Woche zu Woche werden sie genauer, können sich aber natürlich irren. Die ersten größeren Veränderungen gibt es immer dann, wenn ein Land seinen ESC-Act veröffentlicht. Spätestens mit den ersten Proben kann sich alles wieder ändern. Im Songcheck-Voting und im Voting der ESC-Top-Favoriten, geht es darum, welcher Song am besten gefällt - nicht darum, welcher die besten Siegchancen hat. Genauso wie im Voting der Fanorgansisation OGAE, das vor kurzem zu Ende gegangen ist. Bei all den Vorhersage-Möglichkeiten sind sich Fans und Experten natürlich nicht immer einig.

Songcheck-Voting: Alina, Stefan und Zuschauer für Italien

Voting
Cursor-Icon (Bildmontage) © fotolia Foto: opicobello, Sergey Nivens

Eure ESC Top-Favoriten 2019

Welcher Act hat den besten Song und wer wird mit Ausstrahlung beim Eurovision Song Contest in Tel Aviv punkten? Ihr habt eure Top-Ten-Favoriten 2019 gewählt. mehr

In den vier Songchecks konnten die Zuschauer und die Moderatoren Alina Stiegler und Stefan Spiegel für alle Acts - bis auf die S!sters aus Deutschland - Punkte vergeben. In den Top 3: Mahmood aus Italien, vor dem Niederländer Duncan Laurence und dem Schweizer Luca Hänni. Auch beim reinen User-Voting wären diese drei oben gelandet: Die Niederlande und die Schweiz haben einem Punktedurchschnitt von 9,5 und Italien hat einen von 9,7. Das ist fast ein Rekord-Wert, er liegt aber noch knapp unter den 9,8 des Franzosen Amir im Songcheck-Voting 2016. Ebenfalls 2019 weit oben: Die Slowenen Zala Kralj und Gašper Šantl. Ihr Song "Sebi" liegt auf Rang sieben im Songcheck-Ranking, im Voting der ESC-Top-Favoriten, dem OGAE-Voting und bei den Wetten ist er jeweils nicht einmal in den Top zehn.

Kopf-an-Kopf-Rennen im Voting der Top-Favoriten

Weit über 200.000 Punkte wurden im Top-Favoriten-Voting bereits vergeben - an der Spitze ist es knapp. Mahmood aus Italien führt auch hier (Stand: 02.05.2019 09:30 Uhr), Platz zwei, aktuell die Schweiz, und drei, aktuell die Niederlande, wechseln ständig. Schweden, Aserbaidschan, Spanien und Portugal folgen auf den weiteren Plätzen. Das Voting läuft noch bis 13. Mai, 12 Uhr. Der Spanier Miki und der Portugiese Conan Osíris tauchen in den Top zehn der anderen Votings und der Wetten nicht auf.

OGAE-Voting: KEiiNO überraschend gut

Die norwegische Band KEiiNO jubelt. © NDR Foto: Claudia Timmann
Grund zur Freude bei KEiiNO aus Norwegen: Besonders bei den Fans kommt ihr Titel "Spirit In The Sky" richtig gut an.

Der Fanclub-Verbund OGAE führt jedes Jahr selbst ein Voting durch. Alle 45 zusammengeschlossenen Fanclubs vergeben wie beim ESC jeweils zwölf bis null Punkte an die Acts. An der Spitze ist es auch hier sehr knapp. Mahmood (411 Punkte) führt vor Luca Hänni (406) und Duncan Laurence (401). Nach Punkten weit entfernt auf Rang vier folgt KEiiNO aus Norwegen (224). Interessant, dass KEiiNO bei den Hardcore-Fans besonders gut ankommt, bei den anderen Votings und den Wetten eher nicht. Vielleicht ist Norwegen ein großer Anwärter auf den Fan Favorite Fail 2019 - also ein Act, den die Fans lieben, der beim ESC aber eher schlecht abschneidet. KEiiNO machen viel, um bei den Fans erfolgreich zu sein. Sie sind auf vier der fünf ESC-Pre-Partys aufgetreten - sogar in Riga, wo sie neben den Letten Carousel die einzigen Teilnehmer aus 2019 waren. Zwölf Länder haben von den OGAE-Fanclubs gar keine Punkte erhalten.

Wettanbieter sehen Russland auf Platz zwei

Der Russe Sergey Lazarev hat bei den Fanvotings noch keine große Rolle gespielt. Die Wettanbieter sehen ihn bei der Chance auf Sieg allerdings auf Rang zwei. Lange Zeit war er sogar auf Rang eins - bis zu dem Moment, als sein Song "Scream" veröffentlicht wurde. Seitdem ist die Niederlande der Siegesfavorit der Buchmacher, auf Platz drei liegt die Schweiz, auf vier Italien. Auf Rang sechs steht mit Hatari aus Island eine Band, die bei den Fanvotings meistens leer ausgegangen ist. Interessant: Portugal liegt bei der Wette auf Sieg auf Rang zwölf, was gar nicht schlecht ist. In der Wette, wer das erste Halbfinale übersteht, landet Conan Osíris aber nur auf Platz elf - was bedeuten würde, dass der Portugiese nicht einmal ins Finale einzieht.

Wetten & Votings: Länder mit Chance auf Top-10 (ESC-Punkteschema)
LandKandidat/ SongSongcheck-VotingTop-Favoriten-VotingOGAE-VotingWettenPunkte im Ø
ItalienMahmood - "Soldi"121212710,75
NiederlandeDuncan Laurence - "Arcade"1088129,5
SchweizLuca Hänni - "She Got Me"8101089
SchwedenJohn Lundvik - "Too Late For Love"27565
ZypernTamta - "Replay"72644,75
RusslandSergey Lazarev - "Scream"302103,75
NorwegenKEiiNO - "Spirit In The Sky"51713,5
MaltaMichaela Pace - "Chameleon"63033
AserbaidschanChingiz - "Truth"06402,5
IslandHatari - "Hatrið mun sigra"00352
SpanienMiki - "La venda"05001,25
SlowenienZala Kralj & Gašper Šantl -"Sebi"40001
PortugalConan Osíris - "Telemóveis"04001
GriechenlandKaterine Duska - "Better Love"00120,75
Tschechische RepublikLake Malawi - "Friend Of A Friend"10000,25

Im ESC-Finale kann es eng werden

Der russische ESC-Teilnehmer Sergey Lazarev hält seine Hände an eine Fliege. © Daniil Velichko Foto: Daniil Velichko
Alle reden über Italien, die Schweiz und die Niederlande. Vielleicht ist aber Sergey Lazarev aus Russland am Ende der lachende Vierte.

Glaubt man nun diesen ersten Prognosen und Fan-Stimmen, scheinen die Top drei für Tel Aviv so gut wie festzustehen. Alle hier aufgeführten Fan-Votings und die Wettanbieter haben Italien, die Niederlande und die Schweiz zumindest in ihren Top vier. Nicht abschreiben sollte man außerdem den Schweden John Lundvik und Tamta aus Zypern, die überall in den Top zehn auftauchen - genauso wie Norwegen, wenn auch zwei Mal nur knapp. Sergey Lazarev scheint am meisten zu polarisieren. Während er im ESC-Punkteschema von den Wettanbietern zehn Punkte bekommen würde, erhält er beim Songcheck nur drei, vom OGAE zwei und im Top-Favoriten-Voting keinen Punkt. Was das nun für das ESC-Finale bedeutet: Wie auch schon innerhalb der Votings, kann es sehr, sehr eng werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Blue | ESC Update | 25.05.2019 | 19:05 Uhr

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